AUF EINEN KAFFEE MIT der AG ‚Nachhaltigkeit‘
Im Januar 2023 hat sich die AG ‚Nachhaltigkeit‘ innerhalb der GESOP gGmbH gegründet. Seitdem trifft sich das Team um Alethia Rangel, Matthias Petzold, Friedrich Brachmann und Lukas Clobes regelmäßig, und setzt sich mit innovativen Maßnahmen, wie Kreativworkshops für Klient*innen, aktiv für Klimaschutz ein. Das Team Öffentlichkeitsarbeit wollte mehr darüber erfahren!
Erklärt uns doch einmal in ein paar einfachen Worten, was ihr als Team so macht.
Lukas: Eine Kerntätigkeit unserer Arbeit ist es, zu schauen, wie nachhaltig wir als Unternehmen eigentlich sind — insbesondere mit Blick auf den Verbrauch von Ressourcen.
Das heißt genau?
Friedrich: Wir schauen hier vor allem, ob die Materialien, die wir verwenden, aus regionaler Beschaffung und/oder fair gehandelt sind. Schließlich ist das Ziel, den Energieverbrauch und den Verbrauch von Ressourcen innerhalb der GESOP möglichst minimal zu halten. Dafür müssen wir zunächst eine interne Bestandsaufnahme tätigen. Gerade läuft noch in den einzelnen Arbeitsbereichen eine Abfrage dazu.
„Wir wollen nichts festlegen. Wir wollen einen Anstoß für Ideen und Mitgestaltung geben.“
Alethia: Dass das Thema Nachhaltigkeit für die GESOP sehr bedeutsam ist, merken wir aber schon jetzt an verschiedenen Stellen: Zum einen unterstützt die GESOP als Arbeitgeber das Fahrradfahren und ein anderes Beispiel für nachhaltiges Agieren ist, dass im Jahr 2022 auf dem Dach unserer Wohnstätte eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen wurde.
Lukas: An der Stelle finde ich es wichtig zu sagen, dass wir über zukünftige Maßnahmen gemeinsam mit unseren Kolleg*innen ins Gespräch kommen wollen. Wir freuen uns über Ideen und Impulse aus der Mitarbeiterschaft. Wir wollen nichts festlegen, sondern einen Anstoß für Ideen und Mitgestaltung geben.
„Viele unserer Klienten leiden bereits heute an der klimawandelbedingten Häufung von Wetterextremen.“
Matthias: Es geht bei uns aber auch um die Bedeutung von Klimaschutz für unsere inhaltliche Arbeit. Unsere Hauptaufgabe ist es ja, Menschen mit psychischen Erkrankungen zu unterstützen und zu begleiten. Viele unserer Klient*innen leiden bereits heute an der klimawandelbedingten Häufung von Wetterextremen wie Hitze oder Trockenheit. Aufgrund gesundheitlicher und oftmals finanzieller Einschränkungen ist die Mobilität stark eingeschränkt. Der Alltag spielt sich vielfach in einer kleinen Einzimmerwohnung ab, ohne die Möglichkeit auszuweichen oder erholsame Orte aufsuchen zu können. Obwohl Menschen mit geringen Einkommen wenige CO2-Emissionen produzieren, können sie sich vor deren Auswirkungen besonders schlecht schützen. Dieses Thema möchten wir bei unserer Zielgruppe sichtbar machen. Wir suchen nach niederschwelligen Lösungen, wie Klient*innen sich aktiv mit der Problematik auseinandersetzten können. Im Gesamten geht es darum, Menschen mit psychischen Erkrankungen die Teilhabe an gesellschaftlich relevanten Themen, wie eben Klimaschutz zu ermöglichen.
Und wie genau kann das gelingen?
Lukas: Bereits bei unserem zweiten Treffen im März kam uns die Idee, den Aufruf der nächsten #FridaysForFuture-Aktion durch Flyer und Rundmails für Mitarbeitende der GESOP, Klient*innen und deren Betreuer*innen sichtbar zu machen – verbunden mit dem Angebot, unsere Zielgruppe bei solchen Aktionen zu begleiten.
Matthias: Zudem sind wir besonders stolz auf unseren Projektantrag Hitze und Hochhausalltag. In den Räumlichkeiten der GESOP soll im Rahmen einer Foto- und Kunstausstellung, die von Betroffenen selbst erstellt wurde, aufgezeigt werden, wie sich die Häufung von Extremwetterereignissen, wie Hitze in den Hochhausvierteln Dresdens, auswirkt. Diese Ausstellung wird in einem kunsttherapeutischen Workshop erarbeitet, in dem sich Betroffene mit den erlebten Klimafolgen und den damit einhergehenden Emotionen auseinandersetzen.
Friedrich: Die Teilnehmenden befassen sich hier mit Fragen, wie: ,Wie betroffen bin ich selbst von der Klimakrise?` oder ,Was heißt Nachhaltigkeit für mich?` Über Kunst kann man diese Themen sehr gut ausdrücken.
Lukas: Um unsere Ziele zu erreichen, ist zudem Vernetzung für uns sehr wichtig. Wir sind direkt nach der Gründung mit der Organisation Health for Future in Kontakt getreten, in der unter anderem auch Ärzt*innen und Vertreter*innen aus dem Gesundheitsamt dabei sind. Seitens des Gesundheitsamtes gibt es insbesondere ein großes Interesse an unserem Projekt Klimawandel und Hochhaus, was uns sehr freut!
Gibt es weitere Aktionen, auf die sich unsere Mitarbeitenden freuen können?
Matthias: Ja, wir planen zum Beispiel einen Filmabend zum Thema Klimaschutz. Dafür wird es noch eine Anmeldung geben. Für weitere Aktionen stellen wir gern unsere Räumlichkeiten zur Verfügung!
„Was uns auszeichnet: Wir kommen schnell von der Idee ins Handeln“
Ihr trefft euch einmal im Monat für eine Stunde und habt bereits sehr viel auf den Weg gebracht. Wie schafft ihr das?
Matthias: Unsere Zusammenarbeit ist lebendig und spontan. Wir sind vier Personen mit unterschiedlichen Ideen und Impulsen. Aber es ist immer ein Grundkonsens vorhanden und was uns auszeichnet, ist, dass wir relativ schnell von der Idee ins Handeln kommen.
Was ist euch noch wichtig zu sagen?
Alethia: Uns ist bewusst, dass unsere Arbeit sehr politisch ist. Und wir möchten gute Wege finden, wie wir die Bedeutung unserer Arbeit an alle Mitarbeitenden kommunizieren. An der Stelle möchten wir noch einmal deutlich machen, dass wir stets offen für Diskussionen und Anregungen sind!
Lukas: Sobald wir regelmäßige Statements veröffentlichen, würden uns darüber freuen, wenn wir in den jeweiligen Bereichen Ansprechpartner*innen zu den Themen haben. So können wir die Stimmung zu unserer Arbeit erfassen und auch aktiv kommentieren. So erhalten wir Feedbacks zu unserer Arbeit und es entsteht eine Transparenz darüber, was wir eigentlich genau machen.
Danke für das Interview!
Dies ist ein Artikel von Jenny Klein und Alena Hegedüs. Für Rückfragen wendet euch an presse@gesop-dresden.de